Um die Wahrnehmung zu verändern, nehmen die Teilnehmerinnen eine andere Perspektive ein und schlüpfen in die Rolle eines Kindes.

«Positive Disziplin»
Die Kindererziehung wird im sozialen und wirtschaftlichen Kontext in Bosnien-Herzegowina immer schwieriger. Die Eltern sind durch das Fehlen von sozialer und institutioneller Unterstützung auf sich allein gestellt und eher darauf ausgerichtet, die grundlegenden existentiellen Mittel für ihre Familien zu beschaffen. Gleichzeitig nimmt die Qualität des Schulsystems ab. Die Schulen beschränken sich auf die Vermittlung von allgemeinem Grundwissen und vernachlässigen die pädagogischen Aspekte. Als Folge davon erhöhen sich bestimmte psychologische Schwierigkeiten und Verhaltensprobleme bei Kindern. Das Fehlen sozialer Fähigkeiten ebnet den Weg zu Gewalt in der Schule und zu Jugendkriminalität.

Die Positive Disziplin ist eine Technik, bei der falsches Verhalten als eine Chance gesehen wird, einem Kind ein neues Verhalten beizubringen, denn Menschen kommen nicht mit bestimmten Verhaltensweisen auf die Welt, sondern sie erlernen sie. Anstatt falsches Verhalten zu rügen oder zu bestrafen, sollen positive Alternativen aufgezeigt und belohnt werden. Junge Menschen lernen Selbstdisziplin, Verant­wor­tung, Kooperation und entwickeln Fähigkeiten zur Problemlösung. Positive Disziplin lehrt Erwachsene, in der Erziehung gleichzeitig Güte und Konsequenz anzuwenden. Sie ist weder bestrafend noch nachlässig.

Amica Educa bildet seit einigen Jahren Lehrer und Lehrerinnen im Bereich «Positive Disziplin» aus. Da immer mehr Eltern direkt bei Amica Educa um Hilfe baten, werden nun auch Eltern in dieser Erziehungsmethode geschult. Denn wirkungsvolle Erziehung kann erlernt werden, sie ist nicht vererbt.