«Familienkonferenzen»

«Familienkonferenzen»
«Familienkonferenzen» sind eine innovative Methode, die es Familien ermöglicht, eigene Lösungen für ihre Probleme zu finden und die Verantwortung dafür zu übernehmen, diese auch umzusetzen. Gerade in Familien, die kaum ihre Grundbedürfnisse erfüllen können, ist es oft nur ein kleiner Schritt zu weiteren Problemen; die Kinder werden vernachlässigt und entwickeln psychische Auffälligkeiten oder Suchttendenzen. Leider sind sich die meisten Familien nicht bewusst, dass sie selber genügend Fähigkeiten besitzen, um gewisse familiäre Probleme zu lösen. In einer «Familienkonferenz» bei Amica Educa lernen sie, wie das funktioniert.

Pro Konferenz wird immer nur an einem zentralen Thema gearbeitet. Wird ein «Initiator» – eine Sozialarbeiterin aus dem Beratungscenter von Amica Educa, vom Sozialamt oder eine dafür ausgebildete Fachperson aus der Schule – auf eine betroffene Familie aufmerksam, schlägt er oder sie eine Familienkonferenz vor. Nach einer Anleitung durch Fachleute entwickelt die Familie gemeinsam einen Plan, wie das Problem gelöst werden kann. Im Plan mit den detaillierten Schritten übernimmt jedes Familienmitglied eine bestimmte Rolle. Anschliessend überprüft der Initiator, ob der Plan im besten Interesse der Familie ist und nicht gegen das Gesetz verstösst. Nach zwei Monaten überprüft die Koordinatorin die Umsetzung.

Implementiert wurde das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für soziale Arbeit in Tuzla. Mittlerweile bestehen Partnerschaften mit sieben Grund- und Oberstufenschulen und Kooperationen mit vielen NGOs und anderen wichtigen Institutionen wie dem Mental Health Center oder dem Educational Center. Dieses Projekt wird in Bosnien-Herzegowina vertreten durch IN Fondacija, die Stiftung zur Förderung der sozialen Inklusion von Kindern und Jugendlichen in Bosnien-Herzegowina. Die Stiftung finanzierte das Projekt bei Amica Educa von 2016 bis 2019.

Lesen Sie dazu auch die AMICA-Aktualitäten Nr. 38.