«Empowered – aktiv im Arbeitsmarkt»

Klick

Für viele Frauen ist der Computer Neuland.

«Empowered – aktiv im Arbeitsmarkt» (Osna Žene)
Das Projekt «Empowered – aktiv im Arbeitsmarkt» (Osna Žene – ehemals «Ein Klick zum starken Ich») wurde speziell für Frauen aus ländlichen Gegenden konzipiert, die seit längerem arbeitslos sind und über keine oder nur sehr geringe Computerkenntnisse verfügen. In der bosnischen, patriarchalisch geprägten Gesellschaft sind langzeit-arbeitslose Frauen – freiwillig oder unfreiwillig – marginalisiert, da sie kaum Chancen auf Anstellung, Bildung und Selbstbestimmung haben. Obwohl die meisten Haushalte dieser Frauen über einen Computer mit Internet-Anschluss verfügen, wissen sie nicht, wie dieser zu benutzen ist. So sind die Frauen von vielen sozialen Beziehungen und Institutionen abgeschnitten, also von heute normalen Aktivitäten.

Self reflexion

Selbstreflexion

In den Seminaren «Empowered – aktiv im Arbeitsmarkt» werden solche Frauen mit dem Computer, den Windows-Basisprogrammen und dem Internet vertraut gemacht. Dieser Teil des Projekts wird vom Centre for Business Education (CBE), der Partnerin von Educa, durchgeführt, einer amtlich beglaubigten Schule für Erwachsene mit Schulungs­zentren in Sarajevo und Tuzla. Das Training ist speziell für Teilnehmer konzipiert, die zum ersten Mal mit dem Computer Kontakt haben oder deren Kenntnisse sehr gering sind. Sie erlernen die Grundlagen der Informationstechnologie, Windows 7, Word 2010 und die Funktionsweise des Internets. Dieses Training hilft den Frauen, die Effizienz im Alltag und in einer allfälligen künftigen Arbeit zu steigern. Zum Schluss der Schulung erhalten die Absolventinnen ein Zertifikat, das ihre Chancen auf eine Anstellung zusätzlich verbessern soll.

Frauen, die im heutigen Bosnien-Herzegowina auch noch so kleine Schritte wagen wollen, müssen psychosozial «ermächtigt» werden, denn in der bosnischen Gesellschaft sehen viele den traditionellen Platz der Frau immer noch in der Küche. Deshalb ist die psychosoziale Arbeit integraler Teil des Projektes. In diesen Workshops, die von einer Psychologin im AMICA-Haus geleitet werden, erhalten die Teilnehmerinnen die Möglichkeit, an ihrem Selbstvertrauen, ihren Kommunikationsfähigkeiten und ihrem Gender-Bewusstsein zu arbeiten. Der Fokus liegt dabei nicht auf der therapeutischen Arbeit, sondern auf Informationsvermittlung, Brainstorming, Erfahrungs-Übungen und Feedback. Die Kombination der beiden Teile dieses Projekts wird von den Teilnehmerinnen als sehr positiv bewertet.

Im 2017 wurde das Projekt um das Modul «Business Skills» erweitert, in welchem die Teilnehmerinnen ihre persönlichen und beruflichen Kompetenzen verbessern, was ihnen das Aktivwerden im Arbeitsmarkt erleichtert. Zusätzlich zu der Ausbildung erhalten die Teilnehmerinnen individuelle Unterstützung und Beratung bei Bewerbungen oder dem Erstellen von Business-Plänen.

Lesen Sie dazu auch die AMICA-Aktualitäten Nr. 31, 32 und 33 sowie die Erfolgsgeschichten. Dieses Projekt wurde von 2013 – 2016 finanziert von Swisslos BL, im 2017 teilweise von DVV International. Im 2019 wird das Projekt finanziert von der Caritatis-Stiftung in Vaduz und von 2020 bis 2023 erneut von Swisslos BL.